Herzliche Einladung zum Jubiläenkonzert 2017

Liebe Freunde der Sinfonischen Blasmusik!

Am 28.10.2017 findet im Stadtsaal Lienz um 20.00 Uhr das große Jubiläenkonzert 2017 statt. Jubiläenkonzert? Richtig!

Gefeiert werden 5 Jahre Bläserphilharmonie Osttirol, 65 Jahre Stadtmusik Lienz und 70 Jahre Blasmusikverband Tirol!
Ein Highlight im musikalischen Programm der Höchststufe sind u.a. die Uraufführungen zweier brandneuer Werke für Blasorchester, „Einstein“ von Thomas Doss und „Lionheart“ von Hermann Pallhuber!
Karten dafür gibt’s bei der Stadtkultur Lienz oder im Internet unter www.stadtkultur.at – ich freue mich auf einen vollen Saal mit vielen bekannten Gesichtern!

Herzliche Einladung!
Bläserphilharmonie Osttirol – Stadtmusik Lienz – Blasmusikverband Tirol
Sa, 28.10.2017 – 20.00 Uhr – Stadtsaal Lienz
#seidabei



KONZERTPROGRAMM

1. Teil: Stadtmusik Lienz

(1) Concert Prelude – Philip Sparke
(2) First Suite in Eb for Military Band – Gustav Holst
(3) A Choral for a Solemn Occasion – Marc van Delft
(4) Alvamar Overture – James Barnes
(5) Jubelklänge – Ernst Uebel

*** Pause ***

2. Teil: Bläserphilharmonie Osttirol

(1) Fanfare and Flourishes – James Curnow
(2) Lionheart (Löwenherz) – Hermann Pallhuber
(3) Einstein – Thomas Doss
(4) The Year Of The Dragon – Philip Sparke

Das tragische Ende von John Barnes Chance

Für Kenner und Liebhaber der Sinfonischen Blasmusik führt wohl kein Weg an John Barnes Chance vorbei. Seine bekanntesten und fast auch einzigen Stücke für Blasorchester sind wohl Incantation and Dance (um 1962), Variations on a Korean Folk Song (1964), Elegy (1971) und seine Symphony No. 2 (1972).

Ich habe mich für Programmplanungen schon oft auf die Suche nach weiteren Stücken von ihm gemacht, doch bin nie wirklich fündig geworden. Das hat einen relativ einfachen Grund: John Barnes Chance verstarb im Alter von 40 Jahren allzu früh und mitten in seiner Karriere im Hinterhof seines Hauses, er wurde dort von einem Stromschlag bei einem Unfall getötet.

Nach seinem Studium war er als Schlagzeuger bei der Eighth U.S. Army Band in Korea, in diesem Kontext sind seine 5 Variationen über das Koreanische Volsklied „Arirang“, welches zu Beginn des Werkes unbegleitet und nahezu unverändert in den Klarinetten unisono ertönt, entstanden.

Auf der Webseite von Windliterature (http://www.windliterature.org) findet man noch folgende Werkbeschreibung:

While serving in Seoul, Korea as a member of the Eighth United States Army Band, Chance encountered “Arirang,” a traditional folk song sung by native Koreans when experiencing circumstances of national crisis. The Korean word “arirang” means literally rolling hills, and the song relates the story of a man who is forced to leave his significant other, despite her persistent pleas to accompany him. Chance overheard “Arirang” while riding a public bus in Korea and later incorporated it into his work,Variations on a Korean Folk Song.

Variations on a Korean Folk Song is comprised of a theme and five distinct variations. Though the theme is of Eastern origin, Chance maintains a traditional Western tonal function based on triadic harmony and a pentatonic melody. Formal techniques used in the piece are canon, inversion, imitation, augmentation, ostinato, and polymeter. Chance maintains the theme’s Eastern influence by featuring distinct percussive instruments like gong, temple blocks, cymbals, timpani, vibraphone, and triangle. In 1966, Variations on a Korean Folk Song was awarded the American Bandmaster’s Association’s Ostwald Composition Award and the piece remains a standard of band repertoire today.

Quelle: http://windliterature.org/2011/09/23/variations-on-a-korean-folk-song-by-john-barnes-chance/

Die Variations on a Korean Folk Song von John Barnes Chance sind heute quasi zum Standardrepertoire für Sinfonische Blasorchester geworden und wird auch noch immer gerne und oft gespielt.

Lincolnshire Posy von Percy A. Grainger

Ein berühmter „Klassiker“ für Sinfonisches Blasorchester ist ohne Frage das Werk „Linkcolnshire Posy“ von Percy A. Grainger. Es wird auch als das „Meisterwerk“ des Komponisten bezeichnet, dauert je nach Interpretation ungefähr 16 Minuten und besteht aus  6 Sätzen, die jeweils auf einem Volkslied aus Lincolnshire in England basieren. Diese Volkslieder hat Grainger selbst auf einem Trip durch diese Gegend aufgezeichnet und ins seinem typischen Stil für Blasorchster eingerichtet.

Den Stimmensatz dazu kann man sich auf der Petruci Music Library (IMSLP) kostenlos downloaden. Dort wird auch eine Aufnahme der United States Marine Band zur Verfügung gestellt. Doch ebenso berühmt wie die Komposition selbst ist auch eine Aufnahme vom City of Birmingham Symphony Orchestra unter der Leitung von Dirigent Sir Simon Rattle, zu finden neben iTunes auch auf YouTube, anhören ein Muss!

Auch spannend zum Anschauen dazu ist eine Probe von Frederick Fennell mit der U.S. Navy Band. Auch er war/ist

Frederick Fennell (* 2. Juli 1914 in Cleveland, Ohio, USA; † 7. Dezember 2004 in Siesta Key, Florida) war ein international anerkannter Dirigent, Komponist und Musikpädagoge. Er gilt als Begründer der modernen sinfonischen Blasmusik. Fennel war musikalischer Leiter des Eastman Wind Ensemble und des Tōkyō Kōsei Wind Orchestra. Er nahm über 300 Kompositionen auf 29 Musikalben für Mercury Records auf. Die moderne Form des sinfonischen Blasorchesters (Wind Ensemble) geht wesentlich auf sein Wirken zurück.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Frederick_Fennell (Zugriff: 09.10.16)

Auch unter seiner Leitung gibt es viele CD-Aufnahmen, die in jede Blasorchesterdirigenten-Bibliothek gehören. Und mir persönlich gefällt an Frederick Fennell, dass er auch „ein kleiner Dirigent“ ist – gemeint ist natürlich die Körpergröße ;-)

Missa Santa Cecilia – Jacob de Haan

Die Heilige Cäcilia ist ja bekanntermaßen die Schutzpatronin der Musik und somit auch aller Musikantinnen und Musikanten in unseren Tiroler Musikkapellen. So liest man auch auf Wikipedia:

Cäcilia von Rom (* um 200 n. Chr. in Rom; † um 230 ebenda) ist eine christliche Heilige, Jungfrau und Märtyrin der frühen Kirche. Sie ist die Patronin der Kirchenmusik. Ihre Attribute sind die Orgel oder die Geige, das Schwert  und die Rose. Ihr Gedenktag ist der 22. November.

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Cäcilia_von_Rom

So feiern auch wir mit der BMK Matrei-Mühlbachl-Pfons jedes Jahr dieses Fest als Abschluss und gleichzeitig als Beginn für ein hoffentlich erfolgreiches Vereinsjahr. Als besonderes „Schmankerl“ habe ich mir für heuer eine aus aktueller Sicht gesehen relativ neue Messe vom niederländischen Komponisten Jacob de Haan ausgesucht. Die „Missa Santa Cecilia“ hat er genau für diesen Anlass – für den „Feiertag der Musikkapellen“ – komponiert und die lateinische Messe wurde noch relativ selten in Österreich aufgeführt. Umso mehr freue ich mich, dass ich den Gemischten Chor Matrei und Umgebung und die Chorgemeinschaft La Voce gewinnen konnte, mit mir gemeinsam diese Messkomposition für Sinfonisches Blasorchester und Gemischten Chor aufzuführen. Dabei handelt es sich um ein festliches, optimistisches, aber auch beruhigendes Werk, das stilistisch perfekt zum Gedenktag der Heiligen Cäcilia passt, wie auch Jacob de Haan selbst in seinem Vorwort schreibt.

Ich darf schon jetzt einladen: Wir feiern heuer die Cäcilien-Messe am

Sonntag, 20. November 2016 um 09.00 Uhr in der Pfarrkirche Matrei am Brenner

Als kleine Einstimmung hier einige Ausschnitte der „Missa Santa Cecilia“ von Jacob de Haan:

Dum Spiro Spero – Chris Pilsner

Einen Choral für ein (Kirchen-)Konzert zu suchen, ist gar nicht so einfach. Bei der Programmauswahl zum Kirchenkonzert der Bläserphilharmonie Osttirol bin ich glücklicherweise über „Dum Spiro Spero“ von Chris Pilsner gestolpert.

Dem Stück liegt ein Ausspruch von Cicero zu Grunde und bedeutet übersetzt aus dem Lateinischen „Solange ich atme, hoffe ich“. Dieser schöne und treffende Satz trifft auch voll und ganz auf ein Sinfonisches Blasorchester bzw. ein Harmonieorchester zu, denn ohne fließende Luft würden die Instrumente im Blasorchester nicht klingen. Und es ist wirklich unglaublich wie gut es einem Orchester tut, einen Choral zu spielen, genauer gesagt einen Choral zu proben. Wirken auf den ersten Blick die Töne doch alle so einfach, doch diese mit Leben, Ausdruck und Musik zu füllen ist eine schwere Aufgabe, auch teilweise für versierte Musiker/innen und auch für Dirigent/innen! Doch umso stärker ist auch der Effekt auf den Klang des Orchesters, denn dieser wird um Klassen besser!

Chris Pilsner ist als 1986er-Jahrgang „nur“ zwei Jahre älter als ich. Mit dem Werk Dum Spiro Spero wollte er etwas menschliches und emotional tiefgreifendes schreiben, was meiner Meinung nach durch die wunderschöne Orchestrierung gelungen ist! Also eine Empfehlung und meiner Meinung nach „noch ein Insider-Tipp“… Und einen Choral kann man ja auch bei einem „normalen“ Konzert machen.